Baumfällungen am Wikingerufer – CDU protestiert
Am Wikingerufer fallen 32 Bäume der Kettensäge zum Opfer. Experten kritisieren die Aktion als unnötig. Doch die Senatsverwaltung lässt sich nicht beirren. Und Stadträtin Wießler (Grüne) mimt die Ahnungslose.
Am Wikingerufer haben Arbeiter damit begonnen, 32 Bäume zu fällen. Die ganze erste Reihe soll der Kettensäge zum Opfer fallen, lediglich die zweite Reihe will man erhalten. Die Begründung für dieses Vorhaben ist umstritten. Angeblich sind die Bäume krank und können die Uferbefestigung beschädigen – zumindest behauptet das die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die von Katrin Lompscher (Linke) geführt wird.
Doch unabhängige Experten beurteilen den Zustand der Bäume ganz anders. Sie verweisen auf die am Landwehrkanal gemachten Erfahrungen, die den Schluss zulassen, dass der Zustand der Bäume am Wikingerufer nicht ausreichend geprüft wurde.
Die Rolle, die Stadträtin Sabine Weißler (Grüne) in dem Verfahren spielt, ist ziemlich unklar. Kürzlich erst sagte sie: „Wir lehnen die Baumfällungen ab, weil die Bäume standsicher sind. Wir sehen aus fachlicher Sicht keinen Grund, die Bäume zu beseitigen“. Doch nun, da es konkret wird, erklärt sie sich für unzuständig. Zur Auffassung, die Bäume könnten stehenbleiben, sagt sie: „Das kann man so in die Welt setzen. Man kann es aber auch ganz anders sehen.“ Ansonsten verweist sie nur auf die Senatsverwaltung, die die Baumfällungen angeordnet hätte und jetzt vornehmen würde. Deshalb war sie auch erklärtermaßen nicht bei der Bürgerveranstaltung in der Erlöserkirche dabei, als über die Frage gesprochen wurde.
Olaf Lemke, der für die CDU in der BVV sitzt, zeigte sich empört über das Verhalten Weißlers. „Sie bindet die Bürger nicht ein, und sie informiert sie auch nicht. Im Gegenteil: Sie billigt den Kahlschlag, der vermeidbar gewesen wäre.“ Er kündigte an, dass er und seine Fraktion das Thema weiterverfolgen würde. „Überflüssige Baumfällungen lehnen wir kategorisch ab“, sagte er.